Jahreshauptversammlung 2019 mit umfangreichem Programm

Klimaschutz - für ihn überlebenswichtig!
Klimaschutz - für ihn überlebenswichtig!

Bei Temperaturen weit über 30 Grad Celsius hatte die Jahreshauptversammlung des Energiewendevereins "Energiebündel Roth-Schwabach e.V." diesmal ein umfangreiches Programm abzuarbeiten. Daher war der Vorstand sehr erfreut über das große Interesse der Mitglieder – trotz der tropischen Temperaturen. Unter den Teilnehmern der Vertreter der Landkreiskommunen Helmut Bauz/ 1. Bürgermeister Büchenbach, Anton Friedrich/3. Bürgermeister Abenberg und Dieter Tausch von der ENA Energieagentur /Landkreis Roth.

Ohne große Grußworte hob der 1. Vorsitzende Werner Emmer in seinem Bericht besonders das "Energiespar-Festival 2018" in Kammerstein und die regelmäßig am 1. Donnerstag im Monat stattfindenden "Energie-Stammtische" hervor. Denn bei diesen Veranstaltungen werden praktische Lösungen zu mehr Klimaschutz und zur Energiewende in einer verständlichen Form vorgestellt und diskutiert. Es wird gezeigt, wie heute eine umweltfreundliche und CO2-freie Energieversorgung für Strom, Wärme und Mobilität gelingen kann. Dabei kommt es aber immer mehr auch auf die richtige Planung – egal ob bei Neubau- oder Sanierungsprojekten im privaten oder öffentlichen Bereich an. Individuelle Bürgergespräche zur persönlichen Energiewende finden jetzt nach Bedarf auch in den im Jahr 2018 bezogenen Büroräumen in der Traubengasse 13 in Roth statt. "Verbesserungspotentiale" sieht Emmer noch bei der Zusammenarbeit mit den Mitgliedskommunen und Landratsamt. Was in einigen Rathäusern sehr gut klappt, kann durchaus auch bei anderen gelingen. Dabei versteht sich das "Energiebündel" (nur) als Ideen- und Impulsgeber aus einem weit verzweigten – teils überregionalen - Netzwerk. Die Vorstellung eines ordentlichen Kassenberichts und die anschließende Entlastung des bisherigen Vorstands rundete dann den Rückblick auf das Jahr 2018 ab.

 

Bei der turnusmäßigen Neuwahl des Vorstands gab es – aufgrund gestiegener, beruflicher Anforderungen bisheriger Vorstandsmitglieder – einige Neubesetzungen. Werner Emmer wurde als 1. Vorsitzender des Vereins bestätigt. Hermann Lorenz aus Roth wurde als sein Stellvertreter gewählt und als Pressesprecher bestätigt. Neuer Schatzmeister wurde Klaus Buckel/Handwerksmeister der Haustechnik aus Büchenbach und als neue Schriftführerin wurde Monika Siebert-Vogt aus Schwanstetten gewählt. Rechnungsprüfer bleiben weiterhin Almut Churavy und Andreas Hofmann.

 

Aufgrund der Erfahrungen der letzten 9 Jahre wurden dann einige Anpassungen in der Vereinssatzung vorgestellt, besprochen und genehmigt. Zusätzlich – nach ausgiebiger Diskussion - auch eine Staffelung und Anpassung der Beitragssätze, da der Verein in Zukunft – den aktuellen Entwicklungen folgend - noch wesentlich stärker auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes und der Energiewende hinwirken wird.

 

Herausforderungen 2019

 

Als Vorschau auf das laufende Jahr wurden einige Aktivitäten vorgestellt. In der Marktgemeinde Wendelstein findet am 29. Sept. 2019 eine ähnliche Veranstaltung wie 2018 in Kammerstein statt. Der Verein ist dabei Impulsgeber und wird mitgestalten. Unter dem Motto "Tag der Umwelt, Nachhaltigkeit und Energie" werden Lösungen und Wege aufgezeigt, wie wir unsere Lebensgrundlagen schützen können und müssen. Für Jung & Alt wird dazu ein breites Programm präsentiert. Die Vorbereitungen hierzu laufen bereits auf Hochtouren unter der Federführung der Kommune Wendelstein.

 

Ein Aktionsfeld, bei dem sich auch der Verein zu Wort meldet, ist die "umstrittene" Stromtrasse P53, die durch die nördlichen Landkreiskommunen geplant ist. Sein Standpunkt: Neue, teure Stromtrassen mit teils großen Eingriff in unsere Natur sind unnötig, wenn nur die lokale Energiewende konsequent und zügig umgesetzt wird. Bei nachhaltigen Neubauten und Sanierungen, massiven Ausbau der Photovoltaik, Nutzung der Windenergie und effizienten Einsatz der Biomasse sowie lokaler Speichermöglichkeiten können teure Stromtrassen entfallen. Sie bescheren "nur" den BürgerInnen dauerhaft hohe Netzentgelte und den Betreibern hohe Renditen.

 

Ein weiterer Diskussionspunkt war der Status der Energiewende im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach. Unklarheit herrscht über die Umsetzung der aufwändig erstellten "Klimaschutzkonzepte" im Landkreis und verschiedener Kommunen. Hier will man nochmal nachfassen.

 

Da jetzt die Schüler- und Jugendbewegung "FridaysForFuture" das Thema Klimaschutz als eine Existenzfrage der Menschheit bewusst machte, regt das "Energiebündel" an, dass wesentlich entschlossener gehandelt wird. Dazu soll der sog. "Klimanotstand" in allen Stadt- und Gemeinderäten der Mitgliedskommunen diskutiert und beschlossen werden. Ziel dabei ist, dass der Klimaschutz bei allen relevanten Entscheidungen berücksichtigt wird. So wie bereits inErlangen und Bubenreuth geschehen, wie Hermann Lorenz verdeutlichte. Sie sind die ersten Kommunen Bayerns, die in ihren Stadt- und Gemeinderäten den "Klimanotstand" in Bayern beschlossen haben. Die deutschlandweiten Diskussionsstände zum Klimanotstand findet man unter: https://www.klimabuendnis-hamm.de/klimanotstand-in-jedem-rathaus/#karte_DE 

 

Um dies vorzubereiten, werden in den nächsten Tagen die Kommunen informiert und dabei auch ein möglicher Beschlussvorschlag unterbreitet. Die anwesenden Mitglieder erkannten die hohe Priorität dieses Themas und stimmten dieser Vorgehensweise mehrheitlich zu.

 

Klimaschutz geht uns alle an und sichert die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Dazu ist aber die Zusammenarbeit aller Kräfte (BürgerInnen, Kommunen, Unternehmen, Landratsamt) und deren zügiges Handeln notwendig – der Grundgedanke bei der Gründung des Vereins in den Räumen unseres Landratsamtes vor fast 10 Jahren.