Bilanz 2018 - Aufbruch 2019 für Klimaschutz + Energiewende

Entschlossene Politikvorgaben (?)
Entschlossene Politikvorgaben (?)

Klimaschutz und Energiewende "lahmt" – noch?

Obwohl Wissenschaft und viele Akteure im Bereich der Nachhaltigkeit seit Jahrzehnten auf den gefährlichen Klimawandel und die dadurch notwendige Energiewende hinweisen, sieht die Realität leider anders aus. Auch die Vereinbarungen des Pariser Klimaschutzabkommens oder das jüngste Treffen der Staatengemeinde in Kattowitz/Polen helfen nichts, wenn sie nicht mit klugen und weitsichtigen Aktionen in der Kommune bzw. beim einzelnen Bürger umgesetzt werden.

Zu informieren, dabei zu begeistern, Mut zu machen und damit auch ein "gutes Gefühl" zu erzeugen, nachhaltig die Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkel zu schützen war auch in 2018 das Ziel der Vereinsarbeit. Der regelmäßige "Energiewende-Stammtisch" am ersten Donnerstag im Monat bietet allen Bürgern dazu immer wieder die Möglichkeit, Themen wie Energiesparen, und -erzeugung zu behandeln sowie Anregungen zu erhalten oder Erfahrungen auszutauschen. Schon seit Seit über 2 Jahren hat sich dieser "Stammtisch" bewährt und bereits Nachahmer gefunden.

 

Um Klimaschutz- und Energiewende-Themen den Bürger/-innen noch näher zu bringen, eröffnete der Verein ein Büro in der Stadtmitte der Kreisstadt Roth. Dort steht er für Fragen zur Verfügung bzw. können auch kleine Informationsveranstaltungen stattfinden.

Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit wurde in 2018 die "Sektorenkopplung" in der Energiewende. Nachdem die Stromwende längst in aller Munde ist, kommt jetzt die Wärme- und Verkehrswende allmählich in Schwung. Da die meiste Energie an/in Gebäuden verbraucht wird, rückte das energieeffiziente und nachhaltige Bauen immer stärker in den Mittelpunkt.

 

Eindrucksvoll und unterhaltsam wurden dazu diese Themen auch beim "3. Energietag und Energiesparfestival 2018" im September 2018 in Kammerstein dargestellt. Die Vorbereitungen zu dieser Veranstaltung forderten die Vereinsführung über 6 Monate und haben sich gelohnt. Als Schirmherr konnte der Vorsitzende des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) Prof. Dr. Hubert Weiger gewonnen werden, der zusammen mit Kammersteins 1. Bürgermeister Walter Schnell und Landrat Herbert Eckstein die Veranstaltung eröffnete. Über 50 Aussteller informierten dann praxisnah über Solarstrom, Speicher, Wärmepumpen und E-Mobilität. Besuche bei Bürgern zuhause zeigten, wie die Energiewende in der Praxis umgsetzt wurde. Ein breites Vortragsprogamm und interessante Interviews mit dem Filmregisseur der Energiewende-Filme "Leben mit der Energiewende" Frank Farenski ergänzten das Preogramm.

Da vier Wochen später die bayerische Landtagswahl stattfand, klang die Veranstaltung mit einem politischen "Casting" aus, bei dem die Kandidaten ihre Positionen zur Klima- und Energiepoltik darlegen konnten. Danach rundete eine "Energiewende-Patry" das Programm stimmungsvoll ab.

 

Mit einer Unterschriftensammlung für "Klimaschutz in die Verfassung" – gestartet auf dem Markplatz in Roth - unterstützte der Verein auch das Volksbegehren. Diese bayernweite Aktion wird vermutlich zum Erfolg führen – wenn man den Aussagen nach der Landtagswahl Glauben schenkt.

 

Um den Drang der Bürger zu mehr Aktion bei Klimaschutz und Energiewende zu unterstreichen, waren Vertreter der Vereinsführung in diesem Jahr auch bei verschiedenen überregionalen Veranstaltungen und Gesprächsrunden vertreten. Sowohl bei der Metropolregion Nürnberg, dem Regionalnetzwerk Stromnetz Nürnberg oder beim Bund Naturschutz versucht man immer wieder gemeinsam, die Energiewende zum Top-Thema der (Kommunal-)Politik zu machen. Denn viele Kommunen haben den wirtschaftlichen Wert der Energiewende noch nicht ausreichend verstanden. Bei möglichen Projekten mangelt es dabei oft nicht am Geld von Bürgern oder anderen Akteuren, sondern an richtiger Information und Planung sowie dem Willen zur Umsetzung. Ein gutes Beispiel dazu liefert die Kreis-Gemeinde Büchenbach. Dort soll nach intensivem Dialog mit dem Verein und externen Firmen jetzt ein neues Baugebiet mit nachhaltiger Energieversorgung – z.B mit CO2-freier Wärmepumpenheizungen – entstehen. Sicher ein Beispiel zum Nachahmen in allen Landkreiskommunen.

 

In diesem Zusammenhang weist der Verein jetzt auf die kommenden EU-Vorgaben zum Bau neuer Gebäude nach dem "Niedrigstenergiestandard" ab 2020 hin. Das "Null-Energie-Haus" oder Passivhaus wird quasi zum Standard und durch die niedrigen, laufenden Kosten werden evtl. Mehr-Investitionskosten durchaus vertretbar. Die wenige, dann noch notwendige Energie, muss nicht mehr von ausschließlich von außen zugeführt werden, sondern kann zum großen Teil vor Ort – durch Solarenergie - erzeugt werden - Autostrom für das zukünftige Elektroauto eingeschlossen. Übrigens: Geladen mit Solarstom fährt das Elektroauto 100 km mit ca. 1,50 €.

 

Mit immer mehr guten Beispielen – immer wieder diskutierbar auch beim "Energiewende-Stammtisch" – wird der Verein auch im Jahr 2019 Bürger und Politik anregen, zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen und sich dazu noch mehr "einmischen".

 

Denn das Ziel ist, unseren Kindern und Enkeln gute Lebensgrundlagen zu erhalten. Es ist "5 vor Zwölf" und daher höchste Zeit.